Dazwischen mit Thomas Kiessling (Startenor)
Shownotes
Er gehört zu den Menschen, von denen ich auch in meiner Zeit in der Hauptstadt etwas mitbekommen habe. Denn: Die Mama war es, die mir fernmündlich und immer wieder ganz aufgeregt erzählt hat, wenn die Jungen Tenöre mal wieder irgendwo im Fernsehen zu sehen waren. Das muss so in den Nullerjahren gewesen sein.
Also irgendwann kurz nachdem Ferngespräche dann auch nicht mehr so teuer waren … Jedenfalls fiel damals immer der Name „Kiessling“ – ganz vorne dran. „Kennst du DEN?“, hat Mama dann jedes Mal gefragt, und ich habe dann immer gesagt: „Ja, Mama, ich weiß, wer das ist. Dieser Opernsänger aus Trier, ich weiß.“
Anyway – jedenfalls wusste ich immer (und weiß es auch heute noch), wer Thomas Kiessling ist. Er ist einer der sympathischsten Gegengeschlechtler aus der ältesten Stadt Deutschlands – der mit der grandiosen Stimme und dem sonnigen Gemüt. Redewillig, unterhaltsam, ehrlich und kein bisschen arrogant.
Früher war in Trier nämlich ganz schnell klar: Wenn jemand mit einem besonderen Talent auffällig geworden war – dann musste die Person ja eingebildet sein. Komisch war das schon.
Warum das so war, muss ich offenlassen, denn das habe ich wohl in 30 Jahren meines Berlinlebens vergessen. Ganz ehrlich – das ist auch gut so.
Thomas Kiessling jedenfalls ist charmant bis zum Gehtnichtmehr. Er schafft es, Traditionspflege unspießig zu beschreiben, hat keine Angst vor Moselfolklore und singt wie ein junger Gott – denn er singt „mit dem Herzen“. Herrlich, dass ich Thomas Kiessling jetzt wirklich mal kennengelernt habe. Und gut zu wissen, dass es solche Ausnahmetalente in meiner direkten Umgebung gibt – denn der Fame um die Ecke wirft seine Schatten voraus.
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